von Rasern und Impfverweigerern
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In den 50er Jahren, Deutschland noch vom verlorenen Krieg gezeichnet, erlebten die Menschen nach 12 Jahren Diktatur eine neue Freiheit, die Demokratie.
Als die ersten Deutschen sich ein Auto leisten konnten, mußten manche dieses Freiheit als grenzenlos empfunden haben.
Es gab damals gegenüber heute bei nur wenigen Autos unverhältnismäßig viel Verkehrstote. Grund: man gab sich dem neuen Freiheitsgefühl hin, manche rasten auch in der Stadt mit 100 kmh.
Sehr bald war klar, daß man dieses überbordende Freiheit einschränken mußte: Es entstand die Straßenverkehrsordnung mit dem obersten Prinzip, andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden oder zu schädigen.
Die Zahl der Autounfälle aus der chaotischen Zeit ging trotz steigender Autozahlen zurück.
In den 70er Jahren kam der Sicherheitsgurt auf, etwas Neues, denn hier wurde erstmals eine Vorschrift zum EIGENEN Schutz erlassen, anfangs ziemlich umstritten, mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Denn er hat die Unfalltoten weiter zurückgedrängt.
Was hat nun ein Impfverweigerer mit einem Raser zu tun?
Also, eine Menge: beide gefährden sich selbst und andere. Raser verursachen Unfälle, Impfverweigerer verursachen vermeidbare Infektionen bei sich und anderen und belasten damit die Intensivstationen weit über Gebühr.
Beim Raser hatte man sehr schnell erfolgreich reagiert.
Warum hat man noch vor sehr kurzer Zeit das Impfverweigern als persönliche Entscheidung durchgehen lassen, obwohl sie die Menschen in ihrer Umgebung gefährden, infizieren, und das teilweise mit Todesfolge.
Das ist, wie wenn wir es jedem freistellen würden, mit beliebiger Geschwindigkeit durch die Städte zu fahren. Unfälle würden dann als Kollateralschäden gelten.
Freiheit des Individuums muß gegenüber der Freiheit und Unversehrtheit des gesamten Kollektivs abgewogen werden.
Erst jetzt unter dem Eindruck einer 4. Welle, wie sie noch nie dagewesen ist, dämmert es bei immer mehr Menschen, daß wir hier Impfgegnern zu großzügige Freiheiten eingeräumt hatten.
Es wird immer mehr laut über Impfzwang nachgedacht, sozusagen eine Straßenverkehrsordnung für die Pandemie.